In regelmäßigen Abständen tauchen in den Medien und im Internet immer neue, angeblich besonders effektive Strategien gegen überflüssige Pfunde auf. Allerdings verbergen sich hinter vielen „Expertentipps“ oft keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, sondern eher Abnehm-Mythen, die mit der Realität nicht viel zu tun haben. Wir räumen mit diesen 5 Abnehm-Mythen auf und zeigen dir die Fakten!
Der Verzicht auf das Frühstück hilft, Kalorien zu sparen
Wer auf das Frühstück verzichtet, hält sein Energiekonto niedrig und nimmt so ab. Diese Abnehmstrategie kann funktionieren – allerdings nur unter bestimmten Zusatzvoraussetzungen.
Der Frühstücksverzicht ist oft Teil des sogenannten intermittierenden Fastens oder Intervallfastens. Dabei ist das Essen täglich meist für 8 Stunden erlaubt. In der übrigen Zeit – also 16 Stunden lang – wird gefastet. Das soll positive Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben und außerdem Kalorien einsparen. Nicht selten kommt es dabei vor, dass aufgrund der vorgegebenen Fastenzeiten auf das Frühstück verzichtet und die erste Mahlzeit des Tages erst am Mittag eingenommen wird.
Prinzipiell ist es mit dieser Strategie durchaus möglich, Gewicht zu verlieren. Was hingegen nicht stimmt: Oft wird Abnehmwilligen suggeriert, dass beim intermittierenden Fasten keinerlei Einschränkung in der Ernährung nötig wären, um abzunehmen. Das stimmt nicht so ganz. Schließlich kommt es beim Abnehmen im Endeffekt (fast) nur darauf an, ob mehr Kalorien verbrannt als durch die Nahrung aufgenommen werden.
Wird der Verzicht auf das Frühstück aber als Freibrief verstanden, um über den Rest des Tages hinweg nach Herzenslust Fast-Food und Süßigkeiten zu vertilgen, bleibt eine negative Kalorienbilanz und damit auch eine Gewichtsabnahme aus. Der Verzicht auf das Frühstück allein beseitigt darum definitiv keine Gewichtsprobleme.
Wer abnehmen will, darf nichts Süßes essen
Wer ausnahmslos rohes Gemüse isst, verliert vermutlich Gewicht. Allerdings bedeutet das nicht, dass eine Diät nur dann funktioniert, wenn sie mit besonders vielen Einschränkungen verbunden ist. Warum das so ist? Ganz einfach:
Mit radikalen Crash-Diäten lassen sich oft Gewichtsverluste erreichen. Aufgrund der radikalen, kurzfristigen Ernährungsumstellung sind die Gewichtsveränderungen aber meist nur von kurzer Dauer. Schließlich wird durch eine Crash-Diät keine gesunde Lebensweise erlernt, sondern nur für kurze Zeit maximal verzichtet. Wer danach zu seinen üblichen Ernährungsgewohnheiten zurückkehrt, hat die überflüssigen Pfunde schnell wieder auf den Hüften.
Besser ist es darum, sich für langfristige Abnehmerfolge auf eine insgesamt gesündere und ausgewogenere Ernährung ohne strikte Verbote zu konzentrieren. Hierbei ist auch Süßes in einem gesunden Maß erlaubt. Abnehmerfolge stellen sich so zwar langsamer ein – allerdings ist das niedrigere Gewicht aber auch dauerhaft haltbar.
Von Vollkorn nimmt man ab
Zu einer gesunden Ernährung gehören für viele Vollkornprodukte. Allerdings bedeutet das nicht, dass Vollkornnudeln oder -brötchen auch automatisch schlank machen würden. Schließlich liefern Vollkornprodukte meist genauso viele Kalorien wie die Weißmehlvariante.
Zwar enthalten Vollkornprodukte viele wichtige Mineralstoffe, Spurenelemente sowie Ballaststoffe und machen deshalb auch schneller satt als Weißmehlprodukte. Nichtsdestotrotz machen sie aber nicht automatisch schlank, wenn man z.B. 2 Brötchen aus Weißmehl gegen 2 Vollkornbrötchen austauscht.
Gegen Problemzonen kann man antrainieren
Mit einem speziellen Workout gezielt Bauchfett verbrennen? Auch das zählt zu den Abnehm-Mythen und funktioniert leider nicht! Zwar hilft Sport selbstverständlich beim Abnehmen. Wo genau wir Fett jedoch abbauen, ist genetisch verankert und kann nicht beeinflusst werden. Jeder hat andere Problemstellen, der eine nimmt am Bauch zuletzt ab, manche an Po und Oberschenkeln.
Die gute Nachricht lautet jedoch: Wird konsequent trainiert und Körperfett reduziert, greift der Körper früher oder später auch auf die lästigen Problemzonen-Fettreserven zu.
Beim Sport verbrennt man Körperfett
Während einer schweißtreibenden Joggingrunde wird Körperfett verbrannt und beim Krafttraining werden Muskeln aufgebaut – diese Bilder halten sich hartnäckig in vielen Köpfen. Allerdings sieht die Realität ganz anders aus: Krafttraining setzt gewisse Reize, auf die der Körper in der anschließenden Ruhezeit reagiert. War der Trainingsreiz groß genug, wächst der zuvor beanspruchte Muskel in dieser Zeit.
Ausdauertraining hingegen hilft (genauso wie Krafttraining) dabei, Kalorien zu verbrennen und so das Körpergewicht zu reduzieren. Unter dem Strich kommt es beim Abnehmen und der Reduzierung des Körperfetts jedoch immer auf eine negative Kalorienbilanz an. Sport kann helfen, diese zu erreichen – tut es aber nicht zwangsläufig, wenn wir uns nach jedem Training ein Stück Sahnetorte gönnen.
Abnehm-Mythen vs. Realität: Hilfreiche Tools für deine Abnahme
- Online-Kalorienverbrauchrechner: Einfach Werte eingeben und Kalorienbedarf online berechnen.
- Self-Tracking: Die besten Apps zum Kalorienzählen! Für alle die durch Kaloriendefizit abnehmen oder auf die Makronährstoffaufteilung ihrer Ernährung achten möchten.
- Abnehmen durch Kaloriendefizit: Was sind Kalorien und wie kannst du deinen Kalorienverbrauch berechnen und steigern?
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